Michèle Pierre-Louis

haitianische Ökonomin, Menschenrechtsaktivistin, Kulturmanagerin und Politikerin; Premierministerin Sept. 2008 bis Nov. 2009; Ministerin unter Präsident Aristide 1991; Direktorin der Kultur- und Bildungsstiftung FOKAL ab 1995 und Aktivistin anderer Non-Governmental Organizations

* 5. Oktober 1947 Jérémie

Herkunft

Michèle Pierre-Louis (Mädchenname Duvivier) wurde am 5. Okt. 1947 in der südwestlichen Hafenstadt Jérémie geboren. Mit ihrer Familie verließ sie ihr Heimatland 1964 während der Diktatur unter François Duvalier ("Papa Doc"). Ihr Großvater Ulrick Duvivier war Abgeordneter und Außenminister gewesen.

Ausbildung

P. studierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Haiti und den USA und absolvierte das Queens College der City University of New York (Master-Abschluss 1976). Später promovierte sie am St. Michael's College in Burlington, Virginia, in Geisteswissenschaften (2004).

Wirken

1977 nach Haiti zurückgekehrt, war P. 1979-1982 bei der nationalen Flughafenbehörde (AAN) angestellt. Danach betrieb sie zusammen mit dem späteren Staatspräsidenten René Préval in der Hauptstadt Port-au-Prince über neun Jahre hinweg eine ökologisch ausgerichtete Großbäckerei. Nach der Entmachtung von Jean-Claude Duvalier ("Baby Doc") 1986, der nach dem Tod seines Vaters 1971 die Diktatur fortgesetzt hatte, war P. zudem Direktorin des Karl-Leveque-Institutes, das sich für den Wiederaufbau einer Zivilgesellschaft einsetzte. Ebenso wirkte sie 1986-1988 an einem Alphabetisierungsprogramm der Katholischen Kirche ...